Wirtschaftsmediation
Melanie

Wirtschaftsmediation - Dein Schlüssel zum Erfolg

Hast du schon einmal einen Streit gehabt, der scheinbar unlösbar schien? Oder bist du vielleicht Unternehmer oder Führungskraft und stehst vor einer Pattsituation zwischen zwei Teams? In solchen Fällen kann Wirtschaftsmediation der Retter in der Not sein. Doch was genau steckt dahinter und wie funktioniert sie? Stell dir vor, du könntest Konflikte so lösen, dass alle Beteiligten zufrieden sind – das klingt fast zu gut, um wahr zu sein, oder? Aber genau das ist das Ziel der Wirtschaftsmediation. In diesem Artikel zeige ich dir in sieben Schritten, wie du eine Win-Win-Situation erreichen kannst. Und hier siehst du, welche Möglichkeiten außer Mediation es sonst noch so gibt.

Schritt 1: Verstehen, was Wirtschaftsmediation ist

Mediation ist ein strukturiertes Verfahren zur Konfliktlösung, bei dem ein neutraler Dritter – der Mediator – die Parteien unterstützt, eine einvernehmliche Lösung zu finden. Die Wirtschaftsmediation ist ein Spezialgebiet davon (wie die Scheidungsmediation, die du möglicherweise kennst) und widmet sich Konflikten in und zwischen Unternehmen.

Im Gegensatz zu Gerichtsverfahren zielt die Mediation darauf ab, eine Lösung zu erarbeiten, die für alle Beteiligten akzeptabel ist (was gerichtliche Vergleiche oder Entscheidungen meistens nicht sind).

Wirtschaftsmediation Lösung

Klingt kryptisch? Kann ich verstehen. Lass es mich deshalb noch etwas genauer erklären.

Das Ziel einer Mediation ist immer, einen Konsens zu finden, also eine Lösung, wo alle bekommen, was sie wollen. Diese Lösung liegt oft abseits dessen, was die Beteiligten ursprünglich im Sinn hatten. Oft glauben Konfliktparteien, die Lösung liege in einem Kompromiss - Kompromisse sind aber meistens nur die zweitbeste Variante. Zwar kommen sich beide entgegen, allerdings fühlt es sich für die Beteiligten immer mehr an, wie "etwas verloren haben" als "etwas gewonnen haben".

Mehr dazu erfährst du übrigens im Artikel Entdecke die 7 Geheimnisse erfolgreicher Wirtschaftsmediation: Dein ultimativer Leitfaden als Unternehmer.

Aber lass es mich dir noch plakativer anhand eines Beispiels erklären, das gut illustriert, wie Mediation funktioniert. Die Geschichte ist zwar schon ein bisschen zu Tode gekaut, aber wenn du sie zum ersten Mal hörst, durchaus hilfreich.

Wirtschaftsmediation - die Geschichte mit der Orange

Zwei Geschwister streiten sich um eine Orange. Beide wollen sie haben und behaupten, dringend die ganze Orange zu benötigen. Der Streit eskaliert und es scheint keine Lösung zu geben, außer die Orange zu halbieren.

Ein Mediator würde fragen, warum sie die Orange haben wollen. Das erste Kind würde erklären, dass es den Saft der Orange trinken möchte, das zweite Kind, dass es die Schale der Orange zum Backen eines Kuchens benötigt. Plötzlich würde so ganz klar, dass beide Kinder die Orange für unterschiedliche Zwecke verwenden wollen und ihre Interessen nicht im Widerspruch stehen.

Wirtschaftsmediation Geschichte mit der Orange

Durch das Verstehen der individuellen Bedürfnisse und Interessen der beiden Kinder kann der Mediator sie unterstützen, eine Lösung zu finden, die beide glücklich macht - also kein Kompromiss. Die Orange wird geteilt: Das erste Kind bekommt den Saft, das zweite die Schale. Der Konflikt ist gelöst und beide Kinder sind zufrieden.

Die Geschichte zeigt, wie wichtig es ist, die wahren Interessen und Bedürfnisse hinter den Positionen der Konfliktparteien zu verstehen, um Konflikte nachhaltig zu lösen.

Häufig geht es bei Konflikten nicht um das, was auf den ersten Blick scheint, sondern um tiefer liegende Faktoren. Ein Mediator hilft dabei, diese Faktoren zu identifizieren und so den Weg für mehr Lösungsoptionen frei zu machen.

Schritt 2: Die Auswahl des richtigen Mediators

Ein guter Wirtschaftsmediator ist entscheidend für den Erfolg der Mediation. Aber wie findest du den richtigen? Was bedeutet "gut"?

Ich denke, "gut" ist der falsche Begriff, ich würde eher sagen "passend". Es gibt sicherlich bestimmte Qualitätskriterien, die ein Mediator erfüllen sollte, um effektiv zu sein. Lies mehr darüber in meinem Beitrag 10 entscheidende Qualitätskriterien für Wirtschaftsmediatoren: So findest du den perfekten Mediator für deinen Konflikt.

Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.

Hermann Hesse

Schriftsteller

Schritt 3: Vorbereitung der Mediation

Eine sorgfältige Vorbereitung ist das A und O. Beide Parteien müssen bereit sein, offen zu kommunizieren und an einer Lösung zu arbeiten. Ja ich weiß, eine Menge Plattitüden, aber momentan kann ich es nicht besser formulieren, obwohl ich meine Medianden immer scherzhaft tadle, wenn sie das tun...

Hierbei ist es wichtig, alle relevanten Informationen und Dokumente vorzubereiten und klare Ziele zu definieren. In einem Auftragsklärungsgespräch wird der Mediator dir ein paar Fragen stellen, um festzustellen, ob der Konflikt für eine Mediation geeignet ist und dir das passende Setting vorzuschlagen.

Schritt 4: Die erste Sitzung

In der ersten Sitzung stellt der Mediator die Regeln und den Ablauf der Mediation vor. Ziel ist es, eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, in der sich alle Beteiligten wohlfühlen und offen sprechen können. Wie sowas genau abläuft, erkläre ich im Beitrag Der Ablauf einer Wirtschaftsmediation - in 5 Schritten zur erfolgreichen Konfliktlösung.

Schritt 5: Interessen und Bedürfnisse klären

Ein wesentlicher Bestandteil der Mediation ist das Verständnis der Interessen und Bedürfnisse aller Beteiligten. Im Beitrag über das Eisbergmodell findest du dazu noch mehr Einsichten. Oft stecken hinter den Positionen der Parteien tiefere Anliegen, die es zu entdecken gilt. Hierzu gehört es (unter anderem), aktiv zuzuhören und empathisch zu reagieren.

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Schritt 6: Lösungsoptionen entwickeln

Nachdem die Interessen und Bedürfnisse klar sind, geht es darum, gemeinsam kreative Lösungsoptionen zu entwickeln. Dies erfordert oft Flexibilität und etwas Gehirnschmalz - erfahrungsgemäß ist es aber gar nicht so schwer, wenn sich die Konfliktbeteiligten einmal verstehen. Lies dazu auch den Beitrag Kompromisse eingehen ist fatal: 6 Strategien, mit denen du bessere Lösungen findest.

Schritt 7: Abschlussvereinbarung

Die Mediation endet mit einer schriftlichen Vereinbarung, die von allen Parteien unterzeichnet wird. Diese Vereinbarung ist verbindlich und stellt sicher, dass die gefundenen Lösungen auch umgesetzt werden. Oft werden auch noch kurze Follow-up Termine online vereinbart, wo die Erreichung der Ziele und die Veränderungen gemeinsam mit dem Auftraggeber reflektiert werden.

Die Vorteile der Mediation

Warum solltest du Mediation anderen Konfliktlösungsmethoden vorziehen? Ganz einfach: Mediation spart Zeit, Geld und Nerven. Sie fördert die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Parteien und führt zu nachhaltigeren Lösungen als andere Strategien. Mehr über die überraschenden Vorteile der Wirtschaftsmediation erfährst du in unserem Artikel 5 entscheidende Momente, in denen Wirtschaftsmediation dein Unternehmen rettet.

  • Hast du in deinem Unternehmen schon einmal eine Wirtschaftsmediation in Betracht gezogen? (Lass mich raten: Nein! :-))
  • Welche deiner aktuellen Konflikte könnten durch eine Mediation gelöst werden?

Fazit

Mediation ist ein mächtiges (aber leider immer noch unterschätztes) Werkzeug, um Konflikte zu lösen. Es geht dabei in erster Linie nicht nur darum, Kompromisse zu finden, sondern darum, die wahren Bedürfnisse zu erkennen und dann bessere Lösungen zu entwickeln, die für alle Beteiligten von Vorteil sind. Die Geschichte mit der Orange illustriert, wie durch die richtige Kommunikation und das Verständnis der unterschiedlichen Interessen eine Win-Win-Situation erreicht werden kann.

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Autor

Melanie

...auch bekannt als die schweizerischste Wirtschaftsmediatorin Österreichs - ich löse seit 2020 Konflikte in und zwischen Unternehmen mit einer Erfolgsquote von 95%. Ich biete Wirtschaftsmediation, Konfliktcoaching und Konfliktmanagementtrainings an. In meiner Freizeit höre ich Musik, trainiere, oder werke im Garten herum.

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