Konflikte mit schwierigen Persönlichkeiten am Arbeitsplatz sind eine Herausforderung, der sich viele von uns regelmäßig stellen müssen. Ob es der ständig nörgelnde Kollege, die kontrollierende Chefin oder der unkooperative Teamleiter ist - diese Situationen können unsere Produktivität beeinträchtigen und unsere Arbeitszufriedenheit erheblich mindern.
Doch es gibt gute Nachrichten: Mit den richtigen Strategien können wir lernen, diese Konflikte effektiv zu bewältigen. In diesem Artikel stelle ich dir vier bewährte Schritte vor, die dir helfen werden, Konflikte mit schwierigen Persönlichkeiten effektiv zu lösen.
Konflikte sind nicht unbedingt negativ - zumindest nicht alle
Bevor wir in die Details eintauchen, ist es wichtig zu verstehen, dass Konflikte nicht per se negativ sind. Sie können auch Chancen für Wachstum und Verbesserung bieten. Laut einer Studie des Chartered Institute of Personnel and Development (CIPD) geben 44% der Befragten an, dass gut gehandhabte Konflikte zu besseren Lösungen führen können.
Aber genug des Geschwätzes - lass uns einfach einen Blick auf die vier Schritte werfen, die dir helfen werden, Konflikte mit schwierigen Persönlichkeiten effektiv zu lösen.
Schritt 1: Erkenne den Konflikt - Oder: Wie du aufhörst, dir selbst etwas vorzumachen
Konflikte sind wie Eisberge - 90% liegen unter der Oberfläche. Um mehr über dieses faszinierende Phänomen zu erfahren, wirf einen Blick auf meinen Beitrag zum Eisbergmodell.
Hier sind einige Anzeichen, dass du möglicherweise in einem Konflikt steckst:
- Du entwickelst plötzlich eine Allergie gegen Meetings mit bestimmten Kollegen
- Dein Magen macht Saltos, wenn du bestimmte Namen in deinem E-Mail-Posteingang siehst
- Du fantasierst darüber, wie du deinen Schreibtisch heimlich in den Keller verlegst
Klingt bekannt? Dann ist es Zeit, den Konflikt anzuerkennen. Denn nur was du siehst, kannst du auch ändern.
Schritt 2: Analysiere die Situation
Jetzt, wo du den Konflikt erkannt hast, ist es Zeit für etwas Detektivarbeit (yippieh, Sherlock Holmes!). Stelle dir dazu mal folgende Fragen:
- Wer ist beteiligt? (Und nein, "alle außer mir" ist keine gültige Antwort)
- Was ist der Auslöser?
- Welche Bedürfnisse werden nicht erfüllt?
Um tiefer in die Psychologie von Konflikten einzutauchen, schau dir meinen Artikel über die 8 häufigsten Konfliktursachen in Unternehmen an.
Schritt 3: Entwickle eine Strategie, wie beim Schachspielen
Jetzt wird's spannend, denn jetzt wirst du deinen inneren Sun Tzu channeln und eine Strategie entwickeln. Hier einige Tipps, wie das gelingt:
- Setze klare Ziele - Was willst du erreichen? Orientiere dich dabei möglichst an einer Zielsetzungsstrategie wie "SMART"
- Wähle den richtigen Zeitpunkt und Ort - denn nein, die Büroküche während der Mittagspause ist kein guter Ort für ein klärendes Gespräch (es wundert dich, dass ich das sage? Du würdest dich wundern, was mir als Mediatorin so alles unterkommt...)
- Übe deeskalierende Kommunikation - Es sei denn, du willst, dass die Situation eskaliert (was ich meistens nicht empfehle)
Schritt 4: Führe das Gespräch (das Eingemachte grüßt)
Jetzt kommt der Moment der Wahrheit - und du wirst ihn, wenn du die vorigen Schritte auch nur halbwegs beherzigt hast, auch toll meistern. Ganz sicher. Hier einige Dos and Don'ts:
Do
- Aktiv zuhören - Ja, das bedeutet, den Mund zu halten und die Ohren zu spitzen
- Ich-Botschaften verwenden - "Ich fühle mich..." statt "Du bist..."
- Empathie zeigen - Stell dir vor, du wärst in den Schuhen des anderen (auch wenn sie dir nicht passen)
Don't
- Mit Vorwürfen um dich werfen - Das ist kein Schlammcatch-Wettbewerb
- Das Gespräch zur One-Man-Show machen - Monologe sind fürs Theater, nicht fürs Büro
- Erwarten, dass sich alles sofort ändert - Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut
Wenn du merkst, dass die Situation zu eskalieren droht, kann dir mein Artikel über Konflikteskalation helfen, einen kühlen Kopf zu bewahren - wenn du weißt, an welchem Punkt ihr gemeinsam steht, kannst du auch Hilfe holen, wenn es notwendig ist.
- Welchen Konflikt könntest du mit diesen Schritten angehen?
- Was hält dich davon ab, den ersten Schritt zu machen?
- Wie könnte dein Arbeitsalltag aussehen, wenn du (mehr) Konflikte meisterst, anstatt ihnen auszuweichen?
- Was könnte dabei vielleicht sogar Positives rauskommen?
Fazit: Der Weg ist das Ziel
Konflikte zu lösen ist wie Fahrradfahren - anfangs wackelig, aber mit der Zeit wird man immer besser. Jeder gelöste Konflikt ist ein Schritt in Richtung eines harmonischeren Arbeitsumfelds und persönlichen Wachstums.
Aber du musst auch aufpassen: Vielleicht entdeckst du am Ende, dass die Person, die du für schwierig hieltest, in Wirklichkeit ein verkanntes Genie ist. Oder zumindest jemand, mit dem man gut einen Kaffee trinken kann, auch wenn ihr euch nicht immer einig seid - denn genau das kann wahnsinnig spannend sein, wenn ihr einen guten Weg findet, damit umzugehen.