a group of hands holding a sign

Teamdynamik ist eine komplexe Sache, zu der es Bazillionen Theorien und Sichtweisen gibt - aber wenn du sie durchschaust und richtig reagierst, kann dein Team richtig gut funktionieren. Dazu musst du nicht hundert Modelle kennen - oft reicht schon eins als Einstieg, um ein besseres Verständnis dafür zu entwickeln, wie unterschiedliche Persönlichkeiten in Konflikte geraten.

Die Persönlichkeitstypen und ihre Macken

Bevor wir loslegen, ein kleiner Crash-Kurs zum DISG-Modell, anhand dessen ich dir beispielhaft die Entstehung von Konflikten zwischen unterschiedlichen Persönlichkeiten erklären werde. Es teilt Persönlichkeiten in vier Grundtypen ein: Dominant, Initiativ, Stetig und Gewissenhaft. Zwar ist es wissenschaftlich nicht über alle Zweifel erhaben, aber sehr gängig und leicht verständlich. Und jedes Modell, dass du verstehst und anwenden kannst ist besser als keins (oder unreflektiertes Handeln). Klar - das DISG Modell ist nicht das einzige, das es gibt - hier geht es zum Überblick über die gängigsten Persönlichkeitstests und -modelle.

Die Dominanten (D)

Diese Kollegen sind ziemlich straight und wollen, dass was weitergeht - Ergebnisse müssen her, und zwar am besten vorgestern. Konflikte scheuen sie nicht, im Gegenteil: Sie mögen es, sich mit anderen zu messen.

Dominant heißt: durchsetzungsstark, willensstark, zielorientiert, ungeduldig, risikofreudig, selbstbewusst.

In Berufen wie Unternehmensberater, Anwalt oder Projektmanager findest du oft diesen Typ.

Die Initiativen (I)

Diese Typen strotzen nur so vor Energie und Enthusiasmus. Sie können andere echt mitreißen, haben aber auch einen Hang zu Chaos. Sie können einem Eskimo einen Kühlschrank verkaufen und er wird sie dafür auch noch bejubeln.

  • Initiativ bedeutet: extrovertiert, begeisterungsfähig, optimistisch, impulsiv, redegewandt, unterhaltsam.
  • Als Verkäufer, Entertainer oder Moderator sind sie goldrichtig.

Die Stetigen (S)

Diese Leute sind echt verlässlich, haben eine Engelsgeduld und können gut zuhören. Stabilität und Harmonie sind für sie das A und O, Konflikte meiden sie wie der Teufel das Weihwasser (oder tragen sie im Untergrund mit passiver Aggressivität aus, wenn sie sich nicht mehr anders zu helfen wissen).

  • Stetig steht für: geduldig, loyal, höflich, teamorientiert, harmoniebedürftig, unterstützend.
  • Sie sind perfekt für Jobs wie Krankenpfleger, Kindergärtner oder Sozialarbeiter.

Die Gewissenhaften (G)

Diese Kollegen haben ein Auge für jedes noch so kleine Detail und legen großen Wert auf Qualität. Allerdings kann ihr Perfektionismus kann ganz schön anstrengend sein, vor allem, wenn sie zu kritisch mit anderen sind. Sie können Schlampigkeit weder tolerieren noch nachvollziehen.

  • Gewissenhaft heißt: analytisch, detailorientiert, formell, regelkonform, zurückhaltend, vorsichtig.
  • Stetige sind geborenen Buchhalter, Programmierer oder Qualitätsmanager.
unterschiedliche Persönlichkeiten

Woran du typische Konflikte aufgrund unterschiedlicher Persönlichkeitstypen erkennst

Unterschiedliche Arbeitsstile

Ein Teammitglied will eine Aufgabe super gründlich erledigen (gewissenhaft), während ein anderes auf Speed ist und schnell Ergebnisse sehen will (dominant). Wenn die beiden ihre Erwartungen nicht klar kommunizieren und sich darauf einigen, was sie gemeinsam wie erreichen wollen, kracht es.

Kommunikationsprobleme

Ein extrovertierter, initiativer Typ redet gern mal in Meetings ohne Punkt und Komma, was introvertierte, stetige Typen ziemlich einschüchtern (oder nerven) kann. Stell dir vor, während eines Brainstormings fällt der initiative Kollege allen ständig ins Wort -  mega frustrierend für die anderen und absolut demotivierend.

Konflikte durch Stress

Wenn der Stresspegel steigt, können Konflikte, die sonst unter der Oberfläche schwelen, richtig hochkochen. Ein dominanter Projektleiter beispielsweise kann (wenn er nicht gelernt hat, sich zu regulieren) unter Stress autoritär und ungeduldig werden. Das führt normalerweise zu Widerstand und jeder Menge Ärger im Team.

Wer keine üblen Gewohnheiten hat, hat wahrscheinlich auch keine Persönlichkeit.

William Faulkner

Schriftsteller

5 Strategien, um Konflikte zwischen unterschiedlichen Persönlichkeiten zu entschärfen

Es gibt unterschiedliche Strategien - manchmal hilft schon eine, manchmal ist es eine Kombination aus mehreren. Besonders der Beziehungsaufbau hilft, dass die Eigenheiten jedes einzelnen von den anderen nicht mehr als Grund zur Eskalation gesehen werden (denn eigentlich ist er ja schon ein sehr cooler Typ...). Übrigens: zum Thema Teamkonflikte lösen findest du hier noch viel mehr Input.

  1. Regelmäßig miteinander reden: Klare Ansagen und offenes Ansprechen von Differenzen sind hilfreich (ja, ich weiß, das kann ziemlich schwer sein). Mit Teamtalks und Feedback-Runden kannst du Missverständnisse aus dem Weg räumen und stimmst die Erwartungen ab. Dann weiß jeder, woran er ist. Königsklasse: Versuche, zu erfahren, was die Beweggründe der einzelnen Teammitglieder sind, nicht nur, was sie wollen (sondern warum).
  2. Persönlichkeitstests nutzen: Tools wie DISG oder der Myers-Briggs-Typenindikator helfen, die verschiedenen Typen im Team besser zu verstehen. So erkennst du Konfliktpotential schon im Vorfeld und kannst gegensteuern und den Teammitgliedern wertvolle Hinweise liefern, warum sich die andern sich so und nicht anders verhalten. Im Prinzip ist das so etwas wie eine Gebrauchsanleitung für jeden einzelnen.
  3. Mediation und Coaching: Wenn's im Team schon kracht, kann ein neutraler Mediator/Moderator oder Coach echt hilfreich sein. Der sorgt dafür, dass alle zu Wort kommen, vermittelt und unterstützt euch dabei, eine Lösung zu entwickeln. Lass dir helfen, wenn's brennt - das geht schneller, als wenn du ewig selber herummurkst.
  4. Teambuilding-Aktivitäten: Macht was zusammen außerhalb der Arbeit, das schweißt zusammen! Beim gemeinsamen Kochen, einem Escape-Room-Besuch oder einer Wanderung lernt ihr euch besser kennen (und wenn manche das nicht wollen, reicht es auch schon, ab und zu in der Kaffeeküche zu tratschen). Und wenn ihr als Team knifflige Aufgaben meistert, stärkt das das Wir-Gefühl und damit auch die Konfliktfähigkeit.
  5. Wertschätzung zeigen: Ein Lächeln hier, ein Dank da - Wertschätzung ist kostenlos, wirkt aber Wunder. Wenn jeder die Stärken der anderen würdigt, fällt eine Menge Konfliktpotential weg. Also ruhig mal die Kollegen loben, auch wenn sie Dinge anders angehen. Übrigens: Du musst das nicht "fühlen", das kann auch ganz einfach ein Akt der Selbstdisziplin sein, der dir dein Leben erleichtert. Außerdem fokussierst du auf positive Aspekte, wenn du darüber nachdenkst, was der andere toll macht. Und das hebt automatisch deine Laune.

Fazit: unterschiedliche Persönlichkeiten im Team zu managen, ist machbar

Verschiedene Persönlichkeitstypen im Team sind eine Herausforderung, aber wenn du ihre Eigenheiten kennst und die richtigen Werkzeuge nutzt, funktioniert es. Mit Persönlichkeitstests wie DISG, regelmäßiger Kommunikation, Teambuilding und Wertschätzung für die Stärken der anderen entwickelst du mit der Zeit eine positive Teamdynamik (statt eine destruktive Abwärtsspirale). Und wenn's doch mal kracht, hol dir professionelle Hilfe ins Boot, dann findet ihr gemeinsam wieder raus. Also keine Panik, wenn's menschelt - mit dem richtigen Knowhow machst du aus Reibung Erfolg!

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Konfliktmanagementtrainings

mit Melanie Berger

Besser gelöste Konflikte bedeuten mehr Erfolg.

In zwei Tagen zu erfolgreicheren Projekten und zufriedeneren Mitarbeitern.

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