Nicht alle Konflikte sind gleich. Einige können produktiv und wachstumsfördernd sein, während andere destruktiv und schädlich wirken. In der Arbeit mit und an Konflikten ist diese Unterscheidung wesentlich, denn sie entscheidet darüber, ob ein Konflikt verhindert, professionell bearbeitet oder ausgetragen werden muss. Was also elementar für dich ist: konstruktive von destruktiven Konflikten unterscheiden. Denn das ist der erste Schritt in der Konfliktprävention in Unternehmen.
1. Zielorientierung vs. Persönliche Angriffe - konstruktive von destruktiven Konflikten unterscheiden
Konstruktive Konflikte: Diese Konflikte konzentrieren sich auf sachliche Themen und gemeinsame Ziele. Die Beteiligten diskutieren, um eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten vorteilhaft ist. Es geht darum, Probleme zu lösen und Verbesserungen zu erzielen. Konstruktive Konflikte erkennst du meistens daran, dass Beziehungen unbeschädigt bleiben.
Destruktive Konflikte: Diese Konflikte drehen sich oft um persönliche Angriffe und Schuldzuweisungen. Anstatt das Problem zu adressieren, greifen die Parteien sich gegenseitig an, was die Situation verschlimmert und das Arbeitsklima vergiftet - denn die Austragung findet auf der Beziehungsebene statt.
2. Offene Kommunikation vs. Vermeidung und Schweigen
Konstruktive Konflikte: In einem konstruktiven Konflikt sind die Kommunikationswege offen. Die Beteiligten teilen ihre Gedanken und Bedenken klar und ehrlich mit. Es herrscht ein Klima des gegenseitigen Respekts und Zuhörens, sich gegenseitig unterbrechen passiert selten.
Destruktive Konflikte: Hier wird Kommunikation oft vermieden oder behindert. Betroffene neigen dazu, ihre Interessen und Meinungen nicht klar zu äußern, was zu Missverständnissen und weiterem Groll führt. Es herrscht ein Klima des Schweigens oder der passiv-aggressiven Kommunikation.
3. Fokus auf Lösung vs. Fokus auf Schuld
Konstruktive Konflikte: Diese Konflikte zielen darauf ab, Lösungen zu finden. Die Beteiligten arbeiten zusammen, um Wege zu finden, die Situation zu verbessern und das Problem zu lösen. Sie sind bereit, Kompromisse einzugehen und gemeinsame Lösungen zu entwickeln. Viele schaffen sogar einen Konsens, also eine Lösung, wo jeder bekommt, was er will.
Destruktive Konflikte: In destruktiven Konflikten liegt der Fokus darauf, jemanden für das Problem verantwortlich zu machen. Es geht mehr um Schuldzuweisungen als um die Suche nach Lösungen. Das führt zu einer Eskalation des Konflikts und einer Verschlechterung der Situation.
4. Selbstregulation vs. Emotionale Eskalation - konstruktive von destruktiven Konflikten unterscheiden
Konstruktive Konflikte: In diesen Konflikten behalten die Beteiligten ihre Emotionen unter Kontrolle, regulieren sich also selber. Sie bleiben ruhig und sachlich, auch wenn die Diskussion mal etwas hitziger wird.
Destruktive Konflikte: Hier eskalieren die Emotionen schnell. Wut, Frustration und andere starke Emotionen übernehmen die Kontrolle, was zu irrationalem Verhalten und weiteren Konflikten auf anderen Ebenen führt. Emotionale Ausbrüche machen es schwer, eine konstruktive Lösung zu finden (andererseits kann es auch manchmal hilfreich sein, eine Emotion zu zeigen, sodass das Gegenüber versteht, wie wichtig es dir ist).
5. Wachstum und Lernen vs. Stillstand und Rückschritt
Konstruktive Konflikte: Diese Konflikte bieten die Möglichkeit, zu wachsen und zu lernen. Die Beteiligten reflektieren über ihre eigenen Verhaltensweisen und lernen, wie sie zukünftige Konflikte besser handhaben können. Es entsteht also ein Lerneffekt und künftige Differenzen können noch effektiver beigelegt werden. Die Lösung des Konflikts hat also weitere positive Effekte, nicht nur ein gelöstes Problem.
Destruktive Konflikte: Diese Konflikte führen zu Stillstand oder sogar Rückschritt. Anstatt aus dem Konflikt zu lernen, verfallen die Beteiligten in alte Muster und verfestigen negative Verhaltensweisen. Die meisten fühlen sich dann auch in ihrer negativen Wahrnehmung des anderen bestätigt. Der Konflikt endet oft ohne Lösung, und die gleichen Probleme treten immer wieder auf.
- Welche Arten von Konflikten erlebst du in deinem beruflichen Umfeld häufiger – konstruktive oder destruktive?
- Welche Schritte kannst du unternehmen, um destruktive Konflikte in deinem Team in konstruktive umzuwandeln?
Fazit
Nicht alle Konflikte sind schlecht. Konstruktive Konflikte können Wachstum, Innovation und stärkere Beziehungen fördern. Destruktive Konflikte hingegen vergiften das Arbeitsklima und beeinträchtigen den Arbeitsalltag. Indem du die Merkmale erkennst und verstehst, kannst du besser darauf reagieren und konstruktive von destruktiven Konflikten unterscheiden. Welche Erfahrungen hast du mit Konflikten gemacht?