Konflikte führen zu Burnout
Melanie

Arbeitsplätze gleichen zuweilen Minenfeldern. Jeder Schritt kann eine Explosion auslösen, und die ständige Anspannung zehrt zusehends an deinen Kräften. So passiert es häufig: Konflikte führen zu Burnout. In meiner Arbeit als Wirtschaftsmediatorin habe ich unzählige Male gesehen, wie dieser Teufelskreis Menschen in die Knie zwingt. Aber keine Sorge, es gibt Wege aus dieser Abwärtsspirale.

Die heimtückische Verbindung zwischen Konflikten und Burnout

Konflikte am Arbeitsplatz sind wie Sand im Getriebe deines Wohlergehens. Sie reiben und reiben, bis die Maschinerie feststeckt und nichts mehr geht. Aber wie genau führen Konflikte zu Burnout?

1. Emotionale Erschöpfung

In angespannten Arbeitsumfeldern sind Menschen ständig in Alarmbereitschaft. Jede E-Mail, jedes Meeting könnte der Auslöser für den nächsten Konflikt sein (oder der nächste Haken, der einem jemand ins Kreuz haut). Diese anhaltende Anspannung führt zu emotionaler Erschöpfung, einem der häufigsten Merkmale von Burnout.

Dein emotionaler Akku wird ständig beansprucht, ohne die Chance zur Aufladung zu bekommen. Du fühlst dich ständig müde, gereizt oder entmutigt. Selbst kleine Aufgaben erscheinen plötzlich unbewältigbar (mit der Energie, die dir noch zur Verfügung steht - die reicht gefühlt gerade mal noch zum Aufstehen und zum Zähneputzen, wenn überhaupt).

Diese emotionale Erschöpfung macht sich übrigens meistens auch körperlich bemerkbar - durch Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder sogar ein geschwächtes Immunsystem.

Konflikte führen zu Burnout II

2. Chronischer Stress

Konflikte sind Stressfaktoren par excellence. Dein Körper schüttet Stresshormone aus, als ginge es ums Überleben.

Der anhaltende Alarmzustand versetzt deinen Körper in einen Dauerstress-Modus. Kortisol, das Stresshormon, bleibt auf einem konstant hohen Level. Das kann nicht nur zu Burnout führen, sondern auch zu einer Reihe von gesundheitlichen Problemen wie Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen.

Es ist, als würdest du ständig auf der Flucht vor einem Säbelzahntiger sein - nur dass der Tiger nie verschwindet (jaja, ich weiß, ausgestorben, aber das Beispiel ist so schön plakativ).

3. Verlust des Selbstwertgefühls

Ständige Kritik und Auseinandersetzungen nagen am Selbstwertgefühl. Du beginnst, an deinen Fähigkeiten zu zweifeln. Das ist ein fruchtbarer Boden für Burnout.

Wenn du ständig in Konflikte verwickelt bist, kann es sein, dass du anfängst, die Schuld bei dir zu suchen. "Vielleicht bin ich einfach nicht gut genug", "Warum kann ich nicht besser mit Konflikten umgehen?" - solche Gedanken kommen irgendwann auf und können dein Selbstbild (hoffentlich nur kurzfristig...) beschädigen. Das wird zu einem Teufelskreis führen, in dem dein geschwächtes Selbstwertgefühl dich noch anfälliger für weitere Konflikte und letztendlich Burnout macht.

4. Isolation und Rückzug

Um Konflikten aus dem Weg zu gehen, ziehst du dich vielleicht zurück. Doch das ist superblöd, denn soziale Unterstützung ist ein wichtiger Schutzfaktor gegen Burnout. Isolation macht dich anfälliger.

Klar, den Angreifern kann man auch mal ausweichen, um sich zu sammeln; viele Menschen isolieren sich jedoch auch von wohlmeinenden Menschen, Freunden und Familie. Sie haben das Gefühl, dafür einfach nicht mehr die notwendige Energie zu haben (Huhn-Ei-Frage lässt grüßen).

Wenn Konflikte überhandnehmen, kann es natürlich verlockend sein, sich einfach zurückzuziehen. Du nimmst vielleicht nicht mehr an Teamevents teil, isst allein zu Mittag oder vermeidest den Smalltalk in der Kaffeeküche.

Aber diese Isolation beraubt dich wichtiger sozialer Unterstützung. Deine Kollegen könnten wertvolle Verbündete im Kampf gegen Burnout sein, aber wenn du dich isolierst, verlierst du diese Ressource.

Zudem kann Isolation deine Wahrnehmung verzerren und Konflikte in deinem Kopf größer erscheinen lassen, als sie tatsächlich sind. Dir fehlt sozusagen die "soziale Kalibrierung" und du köchelst in einem ziemlich trüben Süppchen unglücklich vor dich hin.

Stress ist das gift des 20. Jahrhunderts.

Hans Selye

Mediziner, biochemiker und Hormonforscher

Der Teufelskreis in Aktion

Stell dir Michi vor, einen brillanten Softwareentwickler. Er gerät ständig mit seinem Teamleiter aneinander, der seine innovativen Ideen ablehnt. Michi beginnt, Meetings zu meiden und Überstunden zu machen, um Konfrontationen zu vermeiden.

Seine Arbeit kann er dadurch aber nur noch unvollständig machen. Nach einigen Monaten fühlt er sich ausgebrannt und denkt über eine Kündigung nach.

Das ist ein klassisches Beispiel dafür, wie Teamkonflikte und Burnout Hand in Hand gehen können. Alex' Geschichte zeigt, wie sich Konflikte auf die gesamte Arbeitserfahrung auswirken können. Seine Kreativität, einst seine größte Stärke, wird nun zur Quelle von Stress und Frustration.

Die Überstunden, die er macht, um Konflikten aus dem Weg zu gehen, rauben ihm die Zeit für Erholung und Selbstfürsorge. So gerät er in eine Abwärtsspirale, die in einem Burnout münden kann.

Warum sind wir so anfällig?

Unser Gehirn ist darauf programmiert, Konflikte als Bedrohung wahrzunehmen. Dies stammt noch aus Zeiten, als soziale Ausgrenzung lebensbedrohlich war. Heute führt diese übersteigerte Reaktion oft zu übermäßigem Stress und letztendlich zu Burnout.

Diese evolutionäre Programmierung war überlebenswichtig, ist aber in der heutigen Zivilisation oft kontraproduktiv. Das Problem: Unser Gehirn unterscheidet nicht zwischen einem wütenden Bären und einem aufgebrachten Kollegen - es löst in beiden Fällen die gleiche Stressreaktion aus.

Das Problem ist, dass wir diese Reaktion in der Arbeitswelt nicht einfach "ausrennen" können, wie unsere Vorfahren es taten - durch das Davonlaufen wurden die Stresshormone nämlich wirkungsvoll wieder abgebaut. Stattdessen bleiben wir viel länger als damals in diesem Stresszustand gefangen und das macht uns krank.

Konflikte führen zu Burnout I

Der Weg aus der Krise

Die gute Nachricht ist: Du kannst diesen Kreislauf durchbrechen. Hier sind einige Strategien, die ich meinen Klienten empfehle:

  1. Entwickle Resilienz gegen Burnout. Resilienz ist wie ein Schutzschild gegen die negativen Auswirkungen von Konflikten. Du kannst sie trainieren, indem du positive Beziehungen pflegst, realistische Ziele setzt und deine Problemlösungsfähigkeiten verbesserst. Versuche auch, Herausforderungen als Chancen zum Wachstum zu sehen, nicht als unüberwindbare Hindernisse.
  2. Lerne ein paar Kommunikationstechniken. Oft entstehen Konflikte aus Missverständnissen. Übe aktives Zuhören, formuliere deine Gedanken klar und frage nach, wenn etwas unklar ist. Ich-Botschaften können helfen, deine Gefühle auszudrücken, ohne andere anzugreifen. Zum Beispiel: "Ich fühle mich überfordert, wenn ich kurzfristig neue Aufgaben bekomme" anstatt "Du überforderst mich ständig mit neuen Aufgaben".
  3. Praktiziere Selbstfürsorge gegen Burnout. Selbstfürsorge ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Das kann bedeuten, regelmäßig Sport zu treiben (für mich immer wieder ein Lebensretter), Meditation zu praktizieren oder einfach Zeit für Hobbys einzuplanen. Achte auch auf ausreichend Schlaf und eine ausgewogene Ernährung. Selbstfürsorge hilft dir, deine Batterien aufzuladen und macht dich widerstandsfähiger gegen Stress.
  4. Suche dir Unterstützung. Ob Kollegen, Freunde oder professionelle Hilfe – du musst das nicht allein durchstehen. Sprich mit vertrauenswürdigen Personen über deine Situation. Manchmal kann ein außenstehender Blickwinkel neue Perspektiven eröffnen. In vielen Unternehmen gibt es auch betriebliche Unterstützungsangebote oder Coaching-Programme. Zögere bitte nicht, sie in Anspruch zu nehmen. Ich biete solche Coachings übrigens an - wenn du dich darüber informieren möchtest, wie das funktioniert, kontaktiere mich einfach.
  5. Sieh Konflikte als Chance gegen Burnout. Ja, du hast richtig gelesen. Konflikte können auch Chancen für Wachstum und Veränderung sein. Sie können auf Probleme hinweisen, die gelöst werden müssen, oder auf persönliche Grenzen, die du setzen musst, oder eine notwendige Lernerfahrung (insbesondere, wenn du immer wieder in ähnliche Situationen gerätst). Versuche, Konflikte als Gelegenheit zu sehen, etwas über dich selbst und andere zu lernen. Diese Perspektive kann den Stress reduzieren und dir helfen, konstruktiver mit Konflikten umzugehen.
  • Welche Konflikte am Arbeitsplatz belasten dich am meisten? Wie könntest du sie aus einer neuen Perspektive betrachten?
  • Wie könntest du einen aktuellen Konflikt in eine Chance für persönliches Wachstum umwandeln? Welche Fähigkeiten könntest du dabei entwickeln?
  • Welche Selbstfürsorge-Strategie möchtest du diese Woche ausprobieren? Wie kannst du sicherstellen, dass du sie wirklich umsetzt?

Fazit: Konflikte können, aber müssen nicht zu Burnout führen

Die Verbindung zwischen Konflikten und Burn-out ist real und potenziell gefährlich. Wie wir gesehen haben, können ungelöste Konflikte zu emotionaler Erschöpfung, Produktivitätsverlust, Isolation und dem Verlust des Sinngefühls führen - alles Faktoren, die das Risiko für Burn-out erhöhen.

Konflikte sind ein natürlicher Teil des Arbeitslebens. Aber sie müssen nicht zwangsläufig zu Burnout führen, auch wenn sie dazu gewaltiges Potential haben. Mit den richtigen Strategien und etwas Übung kannst du lernen, Konflikte konstruktiv zu bewältigen und deine psychische Gesundheit zu schützen. Du bist stärker, als du denkst!

Es braucht Zeit und Übung, um diese Fähigkeiten zu entwickeln, aber der Aufwand lohnt sich. Indem du lernst, mit Konflikten umzugehen, ohne auszubrennen, verbesserst du nicht nur deine Arbeitsumgebung, sondern auch deine Lebensqualität insgesamt. Du wirst feststellen, dass du gelassener und selbstsicherer wirst, sowohl bei der Arbeit als auch im Privatleben.

Möchtest du mehr darüber erfahren, wie du Burnout und Konflikte am Arbeitsplatz bewältigen kannst? Ich habe noch viele weitere Tipps und Strategien für dich in meinem Blog zusammengetragen, stöbere einfach mal ein bisschen herum.

Autor

Melanie

...auch bekannt als die schweizerischste Wirtschaftsmediatorin Österreichs - ich löse seit 2020 Konflikte in und zwischen Unternehmen mit einer Erfolgsquote von 95%. Ich biete Wirtschaftsmediation, Konfliktcoaching und Konfliktmanagementtrainings an. In meiner Freizeit höre ich Musik, trainiere, oder werke im Garten herum.

Konfliktmanagementtrainings

mit Melanie Berger

Besser gelöste Konflikte bedeuten mehr Erfolg.

In zwei Tagen zu erfolgreicheren Projekten und zufriedeneren Mitarbeitern.

Konfliktmanagement-trainings

mit Melanie Berger

Besser gelöste Konflikte bedeuten mehr Erfolg. In zwei Tagen zu erfolgreicheren Projekten und zufriedeneren Mitarbeitern.

Konfliktmanagementtrainings

mit Melanie Berger

Besser gelöste Konflikte bedeuten mehr Erfolg. In zwei Tagen zu erfolgreicheren Projekten und zufriedeneren Mitarbeitern.

Verwandte Beiträge

Weitere Beiträge

Fallstudien

>